Zauberhafter Nachmittag mit den SingMit!-Kindern und den ChorKids
Wochenblatt Weil der Stadt vom 30. November 2017 / Text: Martin Grausam
Eine märchenhafte Zeit fand vergangenen Samstag in der Aula ihren zauberhaften Höhepunkt. Chorjugendleiter Elmar Freitag und Dirigentin Ingrid Mohr begrüßten die Besucher zur Abschlussveranstaltung des Chorprojekts “Deine Märchen -meine Märchen”. Die SingMit!-Kinder (vier bis sechs Jahre) und ChorKids (sechs bis zehn Jahre) der Chorvereinigung Weil der Stadt sagen, erzählten, spielten und musizierten – und zeigten vor vollbesetzten Rängen ihr Können in allen Bereichen. Unter musikalischer Leitung von Ingrid Mohr, begleitet von Deborah Ohngemach am Klavier und theaterpädagogisch betreut von Sigrid Vaas, präsentierten die Kids verschiedene Märchen. Die gibt es auf der ganzen Welt und somit eigneten sie sich perfekt für das vom Stadtjugendring und der Familien- und Jugendstiftung Weil der Stadt geförderte interkulturelle Projekt. Musikalisch unterstützt wurde der Chornachwuchs von Instrumentalsolisten der Weil der Städter Musikschule und den Kindertanzgruppen der Ballettschule Gymnastica unter der Leitung von Cathryn Wettengel. Drei ChorKids erzählten zum Auftakt von den Taten eines gewissen gestiefelten Katers, der seinen Herrn durch die ein oder andere List zum Grafen machte. Dabei flogen die Kuscheltiere scharenweise über die Bühne, was für herzliche Lacher in Publikum sorgte. SingMit! und ChorKids sangen gemeinsam die passenden Verse und acht geschmeidige Kätzchen der Ballettschule begeisterten mit einer kreativen und lustigen Tanzeinlage. Gleich vier Erzähler berichteten dann in wechselnden Rollen vom Schicksal des armen Mädchens, das in der Not einen Handel mit dem “Rumpelstilzchen” eingeht. Mit viel Mühe und Hingabe hatten Eltern und Organisatoren Kostüme und Dekoration zusammengetragen und die Kinder aufwändig geschminkt.
Bevor die Zuschauer an das internationale Buffett entlassen wurden, schickten Erzählerinnen Marleen Albrecht und Trompeter Leonard Rupp von der Jugendmusikschule Weil der Stadt sie mit “Sindbad” auf die Reise. Die einst erfolgreiche “Global Player” in der Flotte des Sultans strandet auf einer Insel und entkommt nur dank Riesenvogel Roch, seinem Turban und einer Menge Dusel. Erwachsene der Chorvereinigung und alle Singwilligen im Publikum unterstützten den Kinderchor.
Was passiert, wenn eine Ziegenmutter ihre Kinder alleine lässt und shoppen geht, erfuhr man nach der Pause: der böse Wolf verschafft sich trickreich Zutritt und somit ein Sechs-Gänge-Menü. Herrlich tonmalerisch verstärkten die Kinder mit Cello (Felix Müller als Wolf), Blockflöte, Becken, Xylophon und Holzblock die Dramatik der Geschichte. Ingrid Mohr dirigierte souverän die verschiedenen Szenen und Einsätze. Zuletzt folgte noch mal der Sprung in den Orient mit “Vom fliegenden Teppich, dem sehenden Rohr und dem künstlichen Apfel” – bei denen die Chorkinder zeigten, dass sie auch sehr gut Schauspielern können – und “Ali Baba und die 40 Räuber” – nuancenreich erzählt von Michaela Müller. Die Ballettmädchen tanzten mal als wilde Räuber flott über die Bühne, mal elegant und grazil als bunte Edelsteine. Der Kinderchor hatte sichtlich Spaß bei den Liedern “Ali Baba hackte Holz” und “Hey 40 Räuber”. Damit ging ein wahrlich märchenhafter Nachmittag zu Ende, an dem der Chornachwuchs und die Ballettkinder eindrucksvoll zeigten, welch emotionale Bindung und verbindende Kraft Märchen für Groß und klein, Jung und Alt haben können. Das Publikum zeigte seine Begeisterung mit einem königlichen Applaus.